Wabion AG

Wabion AG, Olten

Michael Gomez (links) und Samuel Pasquier haben die IT-Firma Wabion in Olten gegründet.

Oltner speichern und verarbeiten Daten in den Wolken

Das 2013 gegründete IT-Unternehmen Wabion AG in Olten befindet sich auf Wachstumskurs. Die Auftragsbücher des Google Cloud Premier Partner sind gut gefüllt. Die Ansiedlung in Olten begründet das Unternehmen mit der zentralen Lage und der guten Erreichbarkeit. Olten habe zudem auch als Bildungsstandort einiges zu bieten, sagt Co-Chef Michael Gomez. Erste Unterstützung bei der Ansiedlung leisteten die regionale und die kantonale Wirtschaftsförderung.

Die Büros an der Konradstrasse 28 in Olten sind zweckmässig eingerichtet, konzentriert wird an den Bildschirmen gearbeitet.  Die leichte Unordnung sowie der knappe Platz verströmen den Schwung eines Jungunternehmens. Ganz jung ist die 2013 gegründete Wabion AG zwar nicht, aber der bisherige Weg des IT-Unternehmens ähnelt dem eines klassischen Start-up. «Ganz klein haben wir angefangen», erinnert sich Co-Geschäftsführer und Co-Mitinhaber Michael Gomez.  Zusammen mit Samuel Pasquier hat er 2013 die Wabion AG in Olten als Schweizer Ableger der deutschen Wabion-Gruppe gegründet. Inzwischen beschäftigt die IT-Firma elf Angestellte, bis Ende des laufenden Jahres werden es 13 Beschäftigte sein, blickt Gomez nach vorne.

Stark im Cloud-Geschäft

Das Softwarehaus erarbeitet Dienstleistungen für Dritte und ist tätig im sogenannten Cloud-Geschäft. Das heisst: Wabion stellt für ihre Kunden – zu 70 Prozent sind es Grossfirmen – die IT-Infrastruktur und den Service beispielsweise für Speicherplatz oder Rechenleistungen zur Verfügung. Früher habe der Kunde eigene Server betreiben müssen oder sich die Dienste eines Datencenters sichern müssen. Dazu arbeiten die Oltner mit dem US-Riesen Google zusammen. «Wir sind heute ein führender Google Cloud Premier Partner und verkaufen deren Service-Produktpalette als Lizenzpartner und Integrator», hält Gomez fest.  Er bezeichnet Wabion als «cloud-first orientieren Integrator von IT-Dienstleistungen».

Ein weiterer Geschäftsbereich befindet sich im Aufbau. Gomez spricht von künstlicher Intelligenz. Als Google Cloud Partner habe man Zugang zu den neuesten und besten «Machine Learning-Technologien» von Google. Mit diesen Technologien analysiere und evaluiere der Computer Millionen von Möglichkeiten und lerne dabei selbständig rationelle Entscheide zu treffen, erläutert Gomez. Anwendungsbeispiele seien –  basierend auf der Verknüpfung von Lagerhaltungs- und Umsatzdaten aus der Vergangenheit mit Daten aus dem Websitenverkehr, Marketingkampagnen sowie externen Quellen – etwa die Vorhersage von Vorrats- und Preisentwicklung oder die automatische Klassifizierung von Bildern/Daten.

Wirtschaftsförderung half mit

Die erste Wabion wurde 2003 im deutschen Esslingen gegründet. Gründer waren Michael Walther und Volkmar Binder, daher der Name Wabion. Nach dem raschen Ausbau des Geschäftes in Deutschland folgte 2011 die Gründung der Wabion in Österreich und eben 2013 in Olten. Michael Gomez und Samuel Pasquier haben sich nach ihrem Informatik-Studium an der ETH Zürich bei ihrem ersten Arbeitgeber kennengelernt. Sie nahmen Kontakt mit der Wirtschaftsförderung Region Olten auf und mithilfe des Förderprogrammes «plug&Start» wurde die Wabion AG in Olten gegründet. «Ohne einen einzigen Kunden», sagt Gomez lachend.

Die Firma ist mehrheitlich im Besitz der erwähnten deutschen Urgründer und der Rest befindet sich im Besitz des aktiven Managements. «Wir wurden in Olten tatkräftig unterstützt und herzlich begrüsst», sagt Gomez über die Oltner Wirtschaftsförderung. Nicht nur seien ihnen vergünstigte Büroräumlichkeiten und die nötige Infrastruktur zur Verfügung gestellt worden, sondern auch die Networking-Anlässe seien sehr hilfreich gewesen, erinnert sich der 38-jährige Informatiker. Auch die kantonale Wirtschaftsförderung habe grosse Hilfe bei der Ansiedlung geleistet. Die Wahl auf Olten sei in erster Linie wegen der zentralen Lage gefallen. Das sei für ein landesweit tätiges Unternehmen wichtig. Ferner sei Olten mit der FHNW auch ein bedeutender Bildungsstandort. Die Nähe sei ein weiterer Vorteil, insbesondere wenn es darum gehe, ausgewiesene Spezialisten zu rekrutieren.

Wabion braucht mehr Platz

Und das sei sehr entscheidend, wolle man das Unternehmen weiter entwickeln. Bis Ende 2019 soll der Personalbestand auf 20 Mitarbeitende anwachsen. In den vergangenen drei Jahren seien die Verkäufe um je 20 bis 30 Prozent gewachsen. Man habe bereits vom ersten Jahr an schwarze Zahlen geschrieben. Die Kurve zeige weiterhin nach oben. «Die Auftragsbücher sind gut gefüllt.» Kein Wunder also, sind die Büroräume am jetzigen Standort bereits zu klein. Wabion wird in zwei Monaten in grössere Räumlichkeiten an der Froburgstrasse in Olten zügeln.

Text: Franz Schaible (im Auftrag der Wirtschaftsförderung), September 2018