Nachbur AG, Holderbank

«Nachbur AG: Familienunternehmen und Enabler»

Die Nachbur AG ist ein klassisch inhabergeführtes Familienunternehmen, welches früher seinen Sitz in Waldenburg hatte und seine Aufträge nunmehr seit 75 Jahren im entspannten Holderbank abwickelt. Es hat sich seither auf die Fertigung von Präzisionsdrehteilen, Präzisionsfrästeilen und die Zusammenfügung derselben zu komplexen Baugruppen spezialisiert und in diesem Bereich den eigenen Anspruch, zu den besten in dieser Branche zu gehören.

Um diesem hohen Anspruch gerecht zu werden, bedarf es hoher Qualität und vor allem gelebter Unternehmenswerte. Und dies tut die NACHBUR AG beeindruckender als viele anderen: Sie wollen sich über alle Unternehmensteile hinweg als richtiges Familienunternehmen verstehen, das die familiären Werte im Arbeitsumfeld auch wirklich umsetzt. So steht für Geschäftsführer Daniel Graf stets die «Lösung im Fokus». Man wolle die Kultur aufrechterhalten, dass nicht Fehler, sondern Lösungen im Vordergrund zu stehen haben. Fehler mache jeder, aber nur, wer sich auf Lösung statt auf die Sühne konzentriert, kann konstruktiv Missstände oder Fehler aufarbeiten und sich verbessern.

Die Familienkultur der NACHBUR AG geht jedoch viel weiter: Es besteht eine konsequente «Du-Kultur», man pflege ein enges Verhältnis in und zwischen den Teams, unterhält flache Hierarchien und schafft dadurch eine Nähe, welche auch besonders in gesellschaftlichen oder politischen Krisen dabei helfen, die Sorgen und Nöte aller Mitarbeiter und Teamkollegen zu kennen, um sich auch beispielsweise während corona-bedingten Massnahmen schnell und flexibel anpassen zu können. Festgefahrene Arbeitsprozesse und Strukturen sind für die NACHBUR AG ein Fremdwort und man versucht damit, stets die notwendige Flexibilität in geschäftlicher, wie auch persönlicher Hinsicht zu erhalten.

Wie auch in jeder anderen Familie kommt es dabei in erster Linie auf die Menschen an. Die NACHBUR AG erkennt ihre Mitarbeiter als wichtigste Ressource und investiert daher auch gezielt in deren individuelle Förderung. So werden beispielsweise interne Deutsch-Kurse angeboten, wovon die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter profitieren können. Zwar finden die Kurse nicht auf Anrechnung an die Arbeitszeit, wohl aber auf Kosten der Arbeitgeberin statt. Das Ziel ist, die Mitarbeiter weiterzubringen, sprachlich jedem und jeder mindestens ein Niveau A2 zu ermöglichen – und auch im Recruiting-Bereich bringt dies deutlich mehr Flexibilität und Offenheit. In ihrer Branche und ihrem Unternehmen sind viele Beschäftigte nicht deutscher Muttersprache, welche somit beste Chancen auf einen Job bei der NACHBUR AG haben, weil auch das entsprechende Gefäss besteht, um die Sprachfertigkeiten individuell zu fördern, wenn nötig.

Dies trage laut Graf auch massgeblich dazu bei, dass sich die NACHBUR AG als einer der grössten Arbeitgeber in der Region positionieren könne. Sie verfügen über eine starke Verankerung und Vernetzung sowie ein grosses Partnernetzwerk im Thal, wie auch im ganzen Kanton Solothurn. Kundenseitig wiederum ist die NACHBUR AG sehr international ausgerichtet. Mit einer sehr diversifizierten Kundenpallette nutzen sie auch die Vorteile eines intensiven Branchenmixes konsequent aus und konnten sich dadurch während politischen und wirtschaftlichen Krisen bisher widerstandsfähig zeigen. Dieselbe Strategie verfolgt auch der Kanton Solothurn in seiner wirtschaftlichen Planung: Je geringer die Abhängigkeit von einzelnen Kunden oder Branchen ist, desto resilienter kann ein Unternehmen oder eine Gesamtwirtschaft in diesen krisengeschüttelten Zeiten auftreten.

Nebst der klaren Strategie im Umgang mit politischen und ökonomischen Krisen, will die NACHBUR AG auch in der digitalen Transformation und Kommunikation vorwärts machen. Die interne Kommunikation soll noch aktiver und direkter stattfinden können. Dazu wurde ein gut aufgebautes Intranet aufgebaut, um die Kommunikation auch bis in die späteren Arbeitsschichten am Abend effizient zu halten. In der Kommunikation gegen aussen soll auch das Thema Social Media breit in Angriff genommen werden. Als Ziel davon werden keine Arbeitsplätze abgebaut, wohl aber die Effizienz allgemein gesteigert, man will mittelfristig in allen Arbeitsprozessen auf Papier verzichten und mehr Homeoffice und die Zusammenarbeit über Microsoft Teams ausbauen. Künftig sollen dadurch sogar noch mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Familie der NACHBUR AG in Holderbank ergänzen.

Die NACHBUR AG zeigt eindrücklich, welche Vorteile eine unternehmerische Familie mit sich bringen kann: Persönliche Nähe im Arbeitsumfeld und familiäre Strukturen schaffen Lebensqualität und ermöglichen qualitativ hochwertige Arbeitserzeugnisse und dadurch den zentralen Mehrwert in unserem Wirtschaftskreislauf. Sind vielleicht genau diese Strukturen das Erfolgsrezept für die Wirtschaft und deren Krisensicherheit in der Zukunft?

Text: Philipp Eng (im Auftrag der Standortförderung), Februar 2023